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Tanja Pohl

Landesstipendium Bildende Kunst 2024 mit der SV SparkassenVersicherung für Tanja Pohl

© Tanja Pohl

Vita / Tanja Pohl

Jurybegründung für Tanja Pohl

Tanja Pohl, 1985 in Rodewisch geboren, lebt seit frühester Kindheit in Thüringen. Nach ihrem Studium an der HfBK Dresden bei Prof. Elke Hopfe und Christian Macketanz gehört die ehemalige Meisterschülerin zum festen Bestandteil der Thüringer Kunstszene.

Ihr Werk zeichnet eine ungeheure Experimentierfreude aus. Sie hat keine Scheu die verschiedensten künstlerischen Techniken zu verbinden – das Repertoire reicht von der klassischen Malerei über spezielle Druckverfahren, Collage und Décollage bis hin zur Zeichentechnik. Die dabei entstehenden technischen Verknüpfungen verstärken die eindrucksvollen Bildwirkungen. Durch eine intensive Farbigkeit mit großer Kontrastentfaltungen wird der Blick auf die verschiedenen Bedeutungsebenen innerhalb des Dargestellten gelenkt. Es erscheinen detailreich konstruierte Räume deren Prozesshaftigkeit von ihrer Entstehungsgeschichte künden.

Tanja Pohls thematische Auseinandersetzungen beziehen sich aus ihrer unmittelbaren Realität. Landschaft, in ursprünglicher oder durch Zivilisation veränderter Form, spielt in ihrem bildkünstlerischen Werk eine zentrale Rolle. Die Begegnung mit Orten und Menschen bildet die Grundlage für ihren Schaffensprozess. Wichtiger Impuls ist dabei die Veränderlichkeit und Transformation des Vorgefundenen. Überlagerungen verdichten das Gesehene zu neuen Wahrnehmungen. Schicht für Schicht muss entschlüsselt werden. In der Reduzierung auf wesentliche Linien- und Flächenstrukturen beginnt der Prozess einer Entfremdung und Neuorientierung. Der dynamische Bildaufbau bietet bemerkenswerte Ausgangspunkte für Gedankengänge.

 Tanja Pohl erhält das Thüringer Landesstipendium 2024 für die Weiterentwicklung ihrer Grafikfolge „Mensch-Natur“. Zwischen 2021 und 2022 sind bereits Werkserien zu den Themen „Wald“ und „Moor“ entstanden. Mittels Frottage, Pflanzendruck, Monotypie und anderen (Druck-)Techniken entwickelt sie den dritten Komplex mit dem Titel „Das Feld“. Dieser gliedert sich in die Themen Acker – Schlachtfeld – Zukunftsvision. Im Mittelpunkt dieses dreiteiligen Zyklus steht das Verhältnis Mensch - Natur. Das Assoziationsfeld offeriert morbide Unberührtheit bis zu Zerstörung des Lebensraumes. Es ist ein Nachdenken und Bewusstwerden über gegenwärtig spürbare Veränderungen.

Astrid Lindinger, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kunstsammlung Gera

 

  • Dornenkrone, Tiefdruck Materialdruck auf Bütten, 2023

  • Wellengang, Tiefdruck Monoprint auf Bütten, 2014

  • Gewitternacht, Tiefdruck Monoprint auf Bütten, 2022

  • Februar 2022, Öl auf Leinwand, 2022

© Tanja Pohl